Scherz

…dies ist ein Scherzartikel.
Die gibts also nicht nur in Form von roten Nasen, lustigen Hüten, kreischenden Tröten und Clownsperücken. Auch so kann ein Scherzartikel aussehen.

Dennoch, ich habe tatsächlich etwas zu berichten, was wie ein Scherz anmutet.

Am 23.03.23 – was für ein schönes Datum – werde ich am Knie operiert. Ich bekomme ein nagelneues, schickes Kniegelenk aus Titan und Keramik eingesetzt. Anschließend an die OP und den einwöchigen Klinikaufenthalt ist die Verlegung in eine REHA Klinik für Orthopädie Patienten vorgesehen.

Alles ist von langer Hand geplant. Seit November 22 bin ich mit dem operierenden Arzt, der Klinik und der Reha Klinik in Kontakt um alles wasserdicht vorzubereiten. Ganz zu Anfang wurde ich gefragt, ob ich denn nach dem Klinikaufenthalt für ein paar Tage nach Hause könne. Und ich antwortete ausdrücklich und unmißverständlich mit einem Nein, weil ich alleine lebe und mir niemand in diesen Tagen zu Seite stehen kann, wenn es um einkaufen, kochen und Hilfestellung beim Gang ins Bad geht.

Das heisst, ich brauche eine Direktverlegung von der Klinik in die REHA.
Heute habe ich aus einem unerklärlichen Impuls heraus beim Sozialdienst des Krankenhauses angerufen und nachgefragt, ob es was Neues gibt und ob alles wie geplant läuft.

Nach langem Suchen fand die Mitarbeiterin dann meine Akte – ich weiss nicht, ob die keine PCs benutzen? – und sie stellte fest, dass es kein freies Bett in der REHA Klinik ab dem 30.03.23 gibt. Das heisst, ich muss aus der Klinik raus und kann nicht in die REHA Klinik. **bämmm** Tolle Nachricht.

Man schickt mich also für eine Zeitspanne von 3-5 Tagen nach Hause. KEIN SCHERZ !!!!
Nun weiss ich nicht, wie ich sieben Tage nach der OP drauf sein werde, ob ich alleine klar komme oder nicht. Aber was, wenn nicht?

Im Normalfall muss man nach solchen Eingriffen, wie auch nach einer Hüft-OP, am Folgetag der OP aufstehen und täglich das Laufen üben. Es gibt therapeutische Begleitung und Anwendungen, die der Genesung dienen sollen. Soweit die Theorie.

Das Leben ist ein Abenteuer.
Ich habe natürlich, wie beinahe immer, einen Plan B.
Gerade gestern habe ich mir den Online Lieferservice von REWE angeschaut und wirklich nur gutes darüber im Netz gelesen. Das heisst, verhungern muss ich schon mal nicht.

Wenn ich es dann noch mit Krücken zeitnah auf die Toilette schaffe, bevor es ein Malheur gibt, dann sind die größten Hindernisse ja schon überwunden.

Ungünstigerweise ist mein älterer Sohn, der bei mir im Ort lebt, ab dem 01.04.23 im Osterurlaub im Ausland. Aber wer ahnt denn auch sowas? Es hieß ja, ich gehe vom Krankenhaus direkt in die REHA.

Dies ist mal der Geschichte 1. Teil.
Es folgen weitere Episoden meiner Geschichte auf dem Weg zu neuen Knie, denn es müssen am Ende beide ersetzt werden. Hl.Bimbam, ich mag gar nicht dran denken. Aber hey, ich werde das rocken!!!!

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Sehnsucht nach Weite

Ich vermisse diesen Ausblick.

Von 2004 bis 2014 – der Blick von unserem Balkon

Zu jeder Jahres- und Tageszeit ein Augenschmaus. Und das bei jedem Wetter.
Am Horizont die Veste Otzberg im Odenwald, nahe Reinheim.

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Das Ding mit der Aufmerksamkeit

Gerade in den letzten Tagen fällt es mir besonders auf.
Die Aufmerksamkeitsspanne der meisten Menschen wird immer kurzer. Genau wie deren Zündschnur, nebenbei bemerkt. Aber das ist nochmal ne andere Geschichte.

Ich mache mir so meine Gedanken, woran das liegen mag. Das mit der Aufmerksamkeit.
Wir alle fühlen uns so oft am Tag gehetzt. Nicht genügend Zeit für alles Mögliche. Und dann noch der Anspruch, viel in kurzer Zeit schaffen zu wollen oder zu müssen. Das kann beruflich sein, aber auch privat.

Neben den Pflichten, die jeder so hat, wollen viele von uns auch ein bisschen Spaß nebenher genießen. Da hat jeder so seine Vorlieben. Die einen schauen mal schnell auf FB vorbei und lesen die mehr oder weniger interessanten Beiträgen von Freunden, andere zocken ein bisschen oder schauen sich auf Tiktok leicht Verdauliches und Humorvolles an. Wichtig ist: Es muss schnell gehen.

Und dann weiter….. entweder zurück zur Arbeit / zur Pflicht oder einfach Dinge erledigen, die getan werden müssen. Aber alles irgendwie zack zack und im Sauseschritt.

Uns ist es diese Woche mit einem Gewerbekunden so gegangen. Er hat uns im Herbst einen seiner Firmenwagen zum Verkauf hier hin gestellt, komplett mit allen Papieren, denn wir haben ein vertrauensvolles Verhältnis. Aber bisher ging das Auto nicht zu seinem Wunschpreis weg. Er will einerseits nichts mehr an Geld in das Fahrzeug reinstecken, möchte aber einen Preis erzielen, der einem Auto in einem top Zustand entspricht. Da passt was nicht.

Daher muss an der Stelle mal was passieren. Wir müssen was ändern. Am Preis wahrscheinlich, der sich erzielen lässt. Denn gerade gehen auch die Gebrauchtwagenpreise eher in den Keller. Gut für Endkunden, weniger gut für denjenigen, der verkaufen möchte.

Wir haben dem Kunde also kurz und knackig mitgeteilt, welche Schritte die nächsten sein sollen. Er hat die Mail nicht richtig oder wenigstens nicht aufmerksam gelesen und hat genau das gefragt, was wir eben in unserer Nachricht erklärt hatten. Okay, also nochmal auf Anfang. Er gab danach den gesamten Vorgang und den bisherigen Mailverlauf an eine seiner Mitarbeiterinnen ab.

Erstaunlich für uns war, dass wir daraufhin aber genau die Papiere zugeschickt bekamen, die wir weder angefragt hatten, noch dass diese für den Verkauf wichtig wären.
Wir hatten auf seine Frage hin sogar geschrieben: Nein, das brauchen wir nicht!!!

In solchen Fällen frage ich mich dann immer: Sprechen wir eigentlich Chinesisch?

Und Nein – wir haben uns weder umständlich noch unklar ausgedrückt. Aber lesen, und das Gelesene vom Verstand her erfassen, muss man die Nachricht schon. Und weder der Chef noch die Azubine hat das umgesetzt, was wir für notwenig halten.

Es ist zum Haare raufen!!! Wenn ich bedenke, wie viel Zeit wir allein in diesen einen Vorgang investiert haben, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Das steht in keinem Verhältnis zum finalen Ergebnis.

Wir kriegen die Kuh aber nur vom Eis, wenn wir nochmal in Ruhe erklären dürfen, was wir brauchen. Schwierig, wenn weder Chef noch die Angestellte sich mal wirklich die Zeit nehmen und uns ihre Aufmerksamkeit für mehr als 10 Sekunden schenken.

Leider fällt mir auch auf…. je jünger die Person, umso schlechter klappt das mit der Aufmerksamkeit.
Das ist kein Vorurteil sondern ein Erfahrungswert aus meinem Alltag.

Ich finde auch nicht immer alles rasend interessant, was mir Menschen erzählen. (vor allem im beruflichen Kontext) ABER ich ordne mein Desinteresse dann ggf. dem Zweck unter. Nämlich dem Bestreben, eine Sache zu einem guten Ende zu bringen. Man kann ja schließlich nicht immer die Brocken hin werfe, wenn es mal etwas anstrengend wird. Oder?

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