22 Jahre – Rosalie nimmt ihren Hut

So kurz vor der Silberhochzeit trennen sich unsere Wege. Das passiert auch so manchem Ehepaar. Und da tut das sicher richtig weh. Mir ist es jetzt, wo die Trennung kurz bevor steht, nur ein bisschen sentimental zumute. Denn wir haben viel zusammen erlebt. Ich hatte ne Menge Spaß und mindestens genauso viel Stress mit diesem Partner.

Im Sommer 1992 haben wir uns per Zufall kennen gelernt. Anfangs waren wir nur wenige Stunden und immer nur werktags zusammen. Meine Kinder waren damals noch recht jung, 10 und 13.  Und so konnte ich nur wenige Stunden vormittags für diesen Partner erübrigen. Später wurden die Stunden mehr, die Aufgaben größer und die Herausforderungen auch. Wir waren nicht immer einer Meinung, wir mochten und wir zofften uns. Aber ich bin eine treue Seele und so blieb ich auch am Ball, als der Partner irgendwann nach Bayern ging. Ich ging mit. Und als er weiter zog, zog auch ich nach Hessen. Und nun stehe ich wieder an so einem möglichen Wendepunkt. Doch jetzt ist es genug. Jetzt schlage ich einen anderen Weg ein. Denn unsere Vorstellungen von Beziehung haben sich inzwischen drastisch verändert. Was dieser langjährige Partner jetzt von mir erwartet, das kann und will ich nicht mehr leisten. Denn bei aller Begeisterung galt für mich immer das Motto:

Ich arbeite um (gut) zu leben – aber ich lebe nicht, um (nur noch) zu arbeiten.

Es ist jetzt gut, so wie es ist. Es fühlt sich richtig an. Manchmal muss es einfach auch mal wieder was Neues sein. Bisher ist mein Weg erstmal nur mit Bleistift vorgezeichnet. Aber genau das macht ihn auch so spannend.  Wie heisst es so schön? Leben ist Zeichnen mit Bleistift ohne Radiergummi. Zugegeben, das ist eine Herausforderung, wenn man wie ich keine 20 mehr ist.

Ich vertraue wie immer im Leben auf meine Fähigkeiten als Stehauf-Männchen. Ein sehr guter Freund hat mir vor Jahren einen zweiten Vorname verpasst. Es amüsiert mich immer, wenn er mich wie ein bekanntes Müsli nennt. Aber es macht mir auch Mut, wenn er sagt, ich sei die Iris V.i.t.a.l.i.s (lieben Dank an Hr.B. aus P. bei D.)

Und wer nicht weiß, wer die im Titel genannte Rosalie ist und was sie mit dieser Geschichte hier zu tun hat, der kann das hier und auch hier und dann auch hier nochmal nachlesen.

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10 Antworten zu 22 Jahre – Rosalie nimmt ihren Hut

  1. freiedenkerin schreibt:

    Nach einer so langen Zeit ist es sicher nicht leicht, nun getrennte Wege zu gehen. Aber ich habe das ehrlich gesagt irgendwie vor einigen Jahren schon voraus geahnt. Und ich bin ganz sicher, daß du alsbald einen neuen adäquaten Berufspartner finden wirst… Und ja, du bist ohne Zweifel ein Stehauffrauchen!

  2. Ruthie schreibt:

    Das sehe ich genauso wie Margot! Du schaffst das, Liebschn! ♥

  3. Lutz schreibt:

    Du wirst deinen Weg gehen. L.G.

  4. chinomso schreibt:

    Danke, dass ihr meine Optimismus teilt. 🙂

  5. Manu schreibt:

    Iris, ich drücke dir die Daumen und weiß, kompetente Arbeiterinnen haben viele Möglichkeiten und Erfahrung ist auch wieder mehr gefragt. Ein Wechsel schadet nie -ich rede aus Erfahrung.
    Und du warst die flexibelste und treueste Biene in dem Stock.

  6. ute42 schreibt:

    Auf zu neuen Ufern. Du schaffst das, da bin ich mir ganz sicher.

  7. Steffi schreibt:

    Ach Mensch, ich freu mich für dich und die neuen Wege mit ohne Radiergummi!!! 🙂

  8. Bellana schreibt:

    Ich finde Dich mutig und wünsche Dir, dass Dein Mut belohnt wird und Du künftig zufriedener arbeiten kannst.
    Grüßle Bellana

  9. torenia schreibt:

    Oh ja. Das ist wirklich mutig. Soviel Mut habe ich nicht – alle Achtung.
    Ich drücke Dir die Daumen und bin sehr gespannt, was die Zukunft bringt.,..

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