Frühlingserwachen

Auch wenn es sehr wechselhaft ist, das Wetter, es grünt und blüht heftig überall.

Ich habe schon eine Stelle ausgemacht, wo ich in den nächsten Tagen mal einen ordentlich großen Busch Flieder „abzweigen“ kann. Es ist ein verlassenes Industriegebäude. Da wohnt keiner, da arbeitet keiner und es sieht alles nicht nur verlassen aus sondern auch ziemlich herunter gekommen.
Das Unkraut wächst beinahe bis in in die Höhe der Fenstersimse. Deshalb weiß ich, das wird keinen stören, wenn ich die Fliederbüsche etwas stutze. Dort gibt es vollblumigen Flieder in Weiß und dunklem Violett. Ein Traum. Sicher auch der Duft.

Also gibts demnächst einen großen Strauß für mich und einen für meine Mama. So ist der Plan. Spätestens am Samstagnachmittag ist es so weit. Dann ist das gesamte Industriegebiet regelrecht ausgestorben. Stört mich keiner bei meinem Raubzug.

Das nennt sich dann nicht Mundraub sondern Augenschmaus. Oder Nasenglück.

Photo by Ioana Motoc on Pexels.com

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Das stille Örtchen

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Das weiße Blatt

Es bietet viel.

Die ganze Welt stellt sich in langen Warteschlangen an und hofft, dort eine Bühne zu bekommen. Doch nur wenige Anwärter erhalten die Chance für einen Auftritt an diesem Dienstagmorgen.

First come, first serve.

Heute sind es die blühenden Landschaften.
Die vielen verschiedenen Grüntöne der Wiesen und Wälder, das Gelb der Rapsfelder, das Braun der fetten Krume, das Schneeweiß der bauschigen Wolken vor dem vom Sonnenlicht angestrahlten Himmelblau. All das wird untermalt von Tönen, dem Rauschen der jungen Blätter an den Bäumen entlang der Straße und dem Zwitschern der Vögel. Die freuen sich scheinbar genauso wie ich. Und ich fahre zu meiner Arbeit. Mit meinem lautlosen Gefährt.

Es ist wieder einer dieser Tage, die mich mit Freude fluten.
Ich mag es, einen Sinn in meinem Leben zu haben. Eine Aufgabe, die mich erfüllt.
Eine gesunde Struktur und trotz allem keine engen Grenzen, keine Überforderung.
Ein Leben ohne Wecker und ohne Stechuhr. Keiner, der mich antreibt und hetzt.
Keiner, der mir sagt, was ich tun muss und was nicht.
Das gefällt mir ausgesprochen gut.

Der Zweck der Arbeit sollte nicht nur das Geldverdienen sein. Da muss es noch mehr geben.
Raum für Ideen, Kreativität und dem Gefühl, dass das alles Sinn macht.
Spuren, die diese Arbeit hinterlässt.

In etwas mehr als einem Jahr werde ich die jetzige Arbeit beenden und in den Unruhestand gehen.
Bereits heute mache ich mir Gedanken, wie mein Leben dann sein wird.
Mehr Zeit für mich werde ich haben. Aber will ich das überhaupt? Kann ich diese Zeit auf eine Weise sinnvoll füllen, sodaß ich mir die gegenwärtige Zufriedenheit erhalten kann??

Ich sammle Idee und ebne bereits jetzt den Weg für mich,
damit ich auch dann noch erfüllte Tage haben werde.
Und vor allem Spaß am Leben.
Das ist ja nicht unwichtig.


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