Morgens um 6 Uhr bei der Eintagsfliege

Sie feiert Ostern.

Um wieviel Uhr geht sie in die Sommerferien? Zu welcher Stunde ihres einen Lebenstages ist die richtige Zeit für ihr Weihnachtsfest? Und schafft sie Silvester noch oder stirbt sie bevor ihre 24 Stunden um sind??
Liegt die Lebenserwartung durchschnittlich bei 24 Stunden? Oder gab es bereits Exemplare, die zum nächsten Ostern auch noch am Leben waren? Waren die besonders schnell und sind ein Fliegenleben lang der Klatsche entkommen?? Oder nur Glück gehabt??

Diese Fragen stellen sich mir heute.

Nein, ich habe nicht die verkehrten Pillen eingenommen. Aber heute Morgen habe ich eine Mail gelesen, die bei mir diese essentiellen Fragen aufkommen ließen.

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18 Antworten zu Morgens um 6 Uhr bei der Eintagsfliege

  1. bigi schreibt:

    Also zunächst einmal leben EintagsFliegen zwei Jahre in Entwicklung – nämlich in Bächen, Seen auf dem Wassergrund.
    Und wenn die Eintagsfliege keine Eier ablegt, dann wird sie auch das nächste Ostern noch erleben – so du nicht mit der FliegenPatsche schneller warst.

  2. chinomso schreibt:

    Püh, als wenn das Leben am Grund eines Baches als lebenswertes Leben bezeichnet werden könnte!???!!!!

    Das Leben fängt doch erst an, wenn die Fliege sich brumselnd in die Lüfte erhebt? Bist du noch nie Stubenfliege gewesen? Irgendwann in einem früheren Leben?

    Und wenn sie keine Eier ablegt, dann kann sie das nächste Ostern erleben? Heisst das Kinderlosigkeit ist ein Vorteil?
    Mach mal gezz keinen Quatsch, gell. Ich kriege es ja mit der Angst.

    • bigi schreibt:

      Wenn du nichts anderes kennst als den Grund des Baches? Dann ist das für dich sicher ein Leben – und ob ein Leben lebenswert ist, hängt für dich vom Ort ab, in dem dieses Leben stattfindet?
      Wenn du nicht fliegen kannst, weil du krank bist zum Beispiel, hast du dann kein Leben? Ist das weniger lebenswert, weil du invalide StubenFliege bist? Vielleicht ist es viel lebenswerter, weil du in der Obhut deiner Lieben vor dich hinkrabbeln kannst und nicht in Gefahr läufst, in eine Wohnung unter eine FliegenPatsche zu fliegen, oder gegen ein FliegenGitter und dir dort die Flügel zu brechen?
      Für mich ganz, ganz, ganz persönlich ist Kinderlosigkeit ein Vorteil – nicht auszudenken, ich hätte in meiner bisherigen LebensSituation Kinder gehabt. Auch für die nicht vorhandenen Kinder ist es sicher von Vorteil, nicht so eine Mutter wie mich zu haben. Und das ist mein Ernst! Das ist kein Quatsch – das ist meine SichtWeise aus meiner bisherigen Lebenserfahrung und meiner eigenen Selbsteinschätzung heraus. Ich wäre keine gute Mutter. Das ist aber meine Erfahrung – aus eben meinem Leben und kann von daher gar nicht allgemeingültig sein – das wäre ja furchtbar!!!

      • chinomso schreibt:

        Bigi, ich habe das alles nicht so ganz ernst gemeint.
        Aber ich merke schon, dass dir gerade nicht so nach scherzen zumute ist. Sorry also.

        Nur mal soviel: Jeder hat seinen Lebensplan. Und das ist auch gut so. Aber dass du eine schlechte Mutter sein würdest, das kann ich nicht glauben.

        • bigi schreibt:

          Naja, so ganz ernst nehm ich das auch nicht – aber ich hab nen Ruf zu verlieren als KinderHasserin 😉
          Das Problem ist, dass die kleinen halslosen, brötchenpulenden Monster immer voll auf mich abfahren – und wer kann sich dem Charme von Zwergen schon entziehen?
          Aber Mutter würde ich trotzdem nicht sein wollen – es ist für mich persönlich schon so schwierig für mich Verantwortung zu übernehmen – für so ein kleines Wesen – das würd ich sicher nicht schaffen – so war das gemeint. Und dann doch lieber keins, als eines an dem herumexperimentiert wird. Ich ziehe den Hut vor jeder Mutter der Welt – heute ein Kind auf die Welt zu bringen hat für mich ganz schön viel mit Mut zu tun – und wenn ich mir dann noch angucke, was heutzutage auf den Straßen und in Bahnen rumlungert, – dann bin ich lieber nicht mutig.

          • Chinomso schreibt:

            Mütter die im oder nach dem Krieg Kinder bekommen haben, das sind meine ganz persönlichen Heldinnen. Und auch Frauen in vielen afrikanischen Ländern, die heute nicht wissen was sie morgen auf den Tisch bringen sollen.

            Dagegen sind unsere Ängste, Sorgen, Bedenken doch pillepalle.

            • bigi schreibt:

              Absatz1 – da geh ich mit!
              Letzter Satz – das seh ich persönlich etwas anders – aber darüber kann man sich ja vielleicht mal wo anders unterhalten. Nicht, dass die EintagsFliege jetzt noch vor Schreck über entstandene Diskussionen frühzeitig verstirbt 😉

  3. tonari schreibt:

    Wird aus einer Eintagsfliege eigentlich eine Zweitagsfliege, nur weil sie mittags geboren wurde? Sollte sie nicht besser 24-Stunden-Fleige heißen? Fragen über Fragen kurz vor dem Osterfest.

    • chinomso schreibt:

      Nein, Fliegen haben ihre eigene Zeitrechnung. Der Tag beginnt für jede Eintagsfliege genau dann, wenn sie Fliege ist. Vorher das alles „gültet“ nicht.

      Also kann sie selten die Feiertage wie Ostern mit der Familie feiern, so wie ich zum Beispiel. Denn bei der einen Fliege ist gerade Weihnachten, wenn bei der anderen Ostern ist. You know??

      • tonari schreibt:

        I know. Geburtstags gleich Trauerfeier. Hm. Da muss man doch psychologische Hilfe in Anspruch nehemn, oder? Wrr bin ich und wenn ja, wie lange? 😉

  4. chinomso schreibt:

    Ja, in der Tat. Die Psychologen unter den Fliegen sind immer im Einsatz. Sie fliegen auch Hausbesuche.

    Wir können froh sein, dass unser Leben länger dauert. Da kann man sich in aller Ruhe seinen Verrücktheiten hingeben und wenn man will auch ganz ohne psychologische Begleitung. 🙂

  5. Ruthie schreibt:

    „Da kann man sich in aller Ruhe seinen Verrücktheiten hingeben und wenn man will auch ganz ohne psychologische Begleitung. 🙂 “ Stimmt. Liest sich so 😀

  6. freidenkerin schreibt:

    Also, dass eine Eintagsfliege zwei Jahre lang im nassen Bache weilt, bevor sie lästig wird – äh, wollte sagen, als Fliege fliegt, hat jetzt wieder mal eine meiner unzähligen Bildungslücken geschlossen… 😉
    Ich stelle fest, dass ich mich bislang der Frage, wie Eintagsfliegen die Zeit wahr nehmen, entzogen habe. Und werde versuchen, dieses Manko auf der Stelle auszugleichen. Ich geh dann mal in mich… :mrgreen:
    Liebe Grüße!

    • freidenkerin schreibt:

      Kinder fühlen sich von mir auch irgendwie angezogen. Und ich reagiere dann sehr oft sehr scheu und verlegen. Vielleicht ist der Gedanke ein Hemmnis, dass die Kleinen binnen Kurzem heraus finden könnten, dass ich trotz grauer Haare und Falten mindestens noch genau so kindisch sein kann wie sie?

    • chinomso schreibt:

      „…ich gehe dann mal in mich…“
      Verlauf dich aber nicht. 🙂

      • freidenkerin schreibt:

        Oh, das könnte schon passieren… Wenn ich mich bis spätestens morgen Früh nimmer gemeldet haben sollte, dann organisier‘ doch bitte einen Suchtrupp… 😉

        • chinomso schreibt:

          Gut, ich werde die Bayerische Bergrettung alarmieren, denn ich glaube, das Gelände ist nicht nur steinig, sondern auch klüftig und allgemein schwer zugängig.

          Ein paar Berner Sennenhunde bekommen heute schon ne Extraportion Futter und die Fässer mit dem Malteser werden neu aufgefüllt. Dann sind wir für den Ernstfall gewappnet.

          Berg heil.

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